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Ein irischer Priester muss sich endlich den Missbrauchsskandalen und den versuchten Vertuschungen seitens der Kirche stellen.

Als Odran Yates 1972 ins Priesterseminar eintritt, scheint bei der katholischen Kirche in Irland noch alles in Ordnung. Odran wird Priester, weil seine Mutter ihn für berufen hält. Nach einem Schicksalsschlag, der Vater beging Selbstmord und nahm den Bruder mit in den Tod, wandte sich die Mutter der Religion zu. Priester zu werden galt damals als ehrenhaft, der junge Odran denkt über seine Zukunft nicht unfroh. Aber in der Folgezeit erschüttern Missbrauchsskandale die Kirche. Odran verschließt seine Augen, will selbst von den perversen Machenschaften seines Studienkollegen nichts wissen. Sein Weg führt ihn nach Rom, dann in eine Schule, wo er die Bibliothek verwaltet. Der Autor (zuletzt "Haus der Geister", ID-A 47/14) nimmt sich des brisanten Themas "Missbrauch in der Kirche" an, ohne die Problematik zu verharmlosen. Sein Protagonist erkennt erst nach langer Zeit seine Komplizenschaft mit den verheerenden Vorkommnissen, während der Autor deutlich macht, dass in der kirchlichen Hierarchie auch das höchste Amt Schuld trägt. Teils in Rückblenden erzählt, leicht lesbar. Für viele.