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Zweigstelle: bib Lounge, 3. OG	Standorte: Irv	Standort 2:	Status: Verfügbar	Frist:	Signaturfarbe:	Vorbestellungen: 0

Hinter der Bühne des großväterlichen Kleinstadttheaters in Vermont erfährt der junge William Dean jr., Sohn eines verschwundenen GIs und einer Souffleuse, dass keiner die Person ist, die er zu sein scheint, am wenigsten er selbst. Auf der Suche nach seinem Vater beginnt eine abenteuerliche Reise in seine Vergangenheit und um die halbe Welt.

Prägend für "die aufkeimende und verwirrende sexuelle Orientierung" des jugendlichen Erzählers aus einer Kleinstadt in Vermont wird die Begegnung mit einer transsexuellen Bibliothekarin, doch auch Familie, Internat und die örtliche Laienbühne konfrontieren William Abbott mit seelisch komplizierten, nach Identität und Anerkennung suchenden Charakteren, die "in einer Person viele Menschen spielen" (nach Shakespeares "Richard II."). Von den 1950er-Jahren bis zur Gegenwart kreist die einfühlsam erzählte, durch ihre Fixierung auf ein einziges Thema aber auch zuweilen ermüdende Geschichte um sexuelle Probleme und Lebensweisen. Irving schildere "selbst Banalitäten detailversessen", wurde zu "Letzte Nacht in Twist River" (BA 7/10) kritisch angemerkt; dies Urteil gilt verstärkt für seinen 13. Roman, der zwischen Tragik und Groteske eine anspruchsvolle, in langen Passagen aber auch strapaziöse Lektüre bietet.