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Das Tagebuch des Romanisten Victor Klemperer, der durch seine Aufzeichnungen über die NS-Zeit berühmt wurde, verbindet Reportagen über die Münchener Räterepublik, die Klemperer 1919 für die Leipziger Neuesten Nachrichten schrieb, mit 1942 geschriebenen Erinnerungen des Autors an diese Zeit.

Die fast 80 Jahre umspannenden Tagebücher und Erinnerungen des Romanisten Victor Klemperer gehören, vor allem für die NS-Zeit (BA 1/96), zu den beeindruckendsten deutschen Lebenszeugnissen des vergangenen Jahrhunderts. So hat auch diese sorgfältig edierte Ausgrabung unbekannter Klemperer-Texte zum Revolutionsjahr 1919 in München große Beachtung gefunden und ist bereits als Bestseller notiert. Sie enthält Reportagen insbesondere zur Münchener Räterepublik, die Klemperer 1919 für die "Leipziger Neuesten Nachrichten" geschrieben hat, sowie 1942 niedergeschriebene Erinnerungen, die der Autor dann nicht in sein "Curriculum Vitae" (ID-G 7/90) aufnahm. Aus dieser Mischung aus lebendiger, anschauungsgesättigter, unmittelbar den Ereignissen und handlungstreibenden Personen folgender Reportage und retrospektiver Erinnerung und Kommentierung ergibt sich der spezifische Reiz dieses Bandes, dem außer einem Bildteil und ausführlichen Texterläuterungen eine Einleitung von Christopher Clark (ID-A 41/13), ein historischer Essay von Wolfram Wette (ID-A 25/13) sowie Zeittafel und Personenregister beigegeben sind. (2)