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Hans Falladas Sozialdrama erschien erstmals 1932 in einer gekürzten Fassung und erzählt - hier aus dem Blickwinkel der deutlich erweiterten Urfassung - vom Leben einer kleinbürgerlichen Familie zwischen 1930 und 1932, das von Wirtschaftskrise und politischer Orientierungslosigkeit geprägt ist.

Norddeutschland und Berlin 1930-32. Der Buchhalter Johannes Pinneberg und seine schwangere Freundin Emma, genannt "Lämmchen", hoffen nach kurz entschlossener Heirat auf eine glückliche Ehe. Doch bald nach Bezug ihrer Wohnung in einer Ostsee-Kleinstadt wird Pinneberg aufgrund einer Intrige der Frau seines Arbeitgebers, die ihn mit der Tochter verkuppeln will, entlassen. Unerwartete Rettung kommt von Pinnebergs ungeliebter Mutter Mia, einer Lebedame, deren Freund Jachmann Pinneberg eine Stelle als Verkäufer in einem Berliner Kaufhaus verschafft. Doch das Glück währt nur kurz, immer tiefer rutscht Pinneberg als ewiger Verlierer unter dem Einfluss von Arbeitslosigkeit, Armut, Werteverlust und politischer Orientierungslosigkeit in ausweglos scheinende Abhängigkeiten. Frühere Nachauflagen der bisherigen Buchfassung von 1932 (z.B. Rowohlt, 2005) erhalten mit dieser erstmals publizierten handschriftlichen Urfassung eine lesenswerte Erweiterung: Falladas einstiger Weltbestseller bleibt als zeitloses Gesellschaftsdrama für viele Bibliotheken nachdrücklich empfehlenswert (vgl. zuletzt "Der Alpdruck", ID-A 18/14).