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Zwischen Realität und Skurrilität angesiedelter Reiseführer des Wahlberliners Kaminer. Als der Eiserne Vorhang fiel, kam der in Moskau geborene Wladimir Kaminer (vgl. zuletzt BA 4/06) mehr aus Neugier als mit festen Einwanderungsabsichten nach Berlin und ist dort hängengeblieben. Er hat die Stadt auch von einer Seite kennengelernt, die über den Horizont der Tagestouristen hinausgeht und die für Ausländer oft mehr tragische als komische Züge offenbart. Gleichwohl schildert er seine Erlebnisse in und mit der Stadt in seiner gewohnt launigen Weise und fügt sie zu einer Art alternativem Stadtführer zusammen. Auf nicht einmal 5 Seiten gelingt es ihm, die Geschichte Berlins abzuhandeln, während er die kleinste Minderheit in der großen Stadt (Tschuktschen: 1 Person) wesentlich interessanter findet. Auch über ""Nazis und andere Sehenswürdigkeiten"" lässt er sich aus und beendet seine zwischen Realität und Skurrilität angesiedelte Stadtansicht mit seiner 1. Rede als Bürgermeisterkandidat. Dank der jedem Kapitel beigefügten Tipps kann man das Buch durchaus auch als Reiseführer benutzen. Aber auch fern von Berlin bietet der neue Kaminer wieder eine schräge, vergnügliche Lektüre. Anschaffen!