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England, 1954: Der junge Detective Sergeant Leonard Corell findet, von der Haushälterin benachrichtigt, den Mathematiker Alan Turing tot in seinem Bett. Beging Turing aufgrund von Repressalien wegen seiner Homosexualität Suizid? Oder wegen seiner Geheimdiensttätigkeit während des 2. Weltkriegs?

Alan Turing (Jahrgang 1912) entschlüsselte die Enigma-Maschine und legte Grundlagen zur Entwicklung des Computers. Als Schwuler zur Behandlung mit Hormonen verurteilt, nimmt er sich 1954 das Leben: Er soll in einen mit Zyankali versetzten Apfel gebissen haben (s.a. R. Hochhuth: "Alan Turing", ID-B 7/15). D. Lagercrantz, Ausschlachter der Millennium-Reihe ("Verschwörung", ID-A 42/15), schrieb 2009 eine "Biografie" über den exzeptionellen Mathematiker anhand der wachsenden Erkenntnisse des Ermittlers Cotrell, hier Corell genannt. Turings Lebensgeschichte wird vom Tod rückwärts verfolgt, so hat der Autor Gelegenheit, viel Selbstreflektierendes unterzubringen. Wie Corell stand Lagercrantz lange im Schatten eines übermächtigen Vaters ("Aftonbladet", 4.01.2009) und empfindet sich wohl als Alter Ego von Corell. Einen mystischen Teil trägt das Apfel-Symbol bei: Sinnbild des Sündenfalls, die Schwerkraft des Apfels, der Isaac Newton auf den Kopf fiel, das Computerlogo wie auch der vergiftete Apfel bei Schneewittchen.