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New-York-Roman. 3 Generationen einer Familie, die sich dem gesellschaftlichen Mainstream verweigert, werden exemplarisch für 3 Epochen amerikanischer Geschichte (von etwa 1950 bis zur Gegenwart) porträtiert.

Wieder ein New-York-Roman des versierten, amerikanischen Autors (zuletzt "Chronic City", ID-A 9/11), diesmal ganz ohne futuristisch-fantastische Schnörkel. Stattdessen gesellschaftliche Bestandsaufnahme der USA, exemplifiziert an Momentaufnahmen einer Familie. 3 Epochen, 3 Generationen in den 1950ern, den 1960ern und heute. Die furchtlose Rose wird 1955 von der von Beginn an schwächelnden amerikanisch kommunistischen Partei ausgeschlossen. In den 1960ern emanzipiert sich Tochter Miriam von der ehrgeizigen, politisch umtriebigen Mutter, verschwindet später mit ihrem Mann in Nicaragua. Sohn Sergius, Roses Enkel, macht gegenwärtig Bekanntschaft mit der Occupy-Bewegung. Allesamt schlagen sie sich als Abweichler vom politischen Mainstream durch. Auf Jonathan Lethems New-York-Tableau findet sich die amerikanische Wirklichkeit von McCarthy bis zur Terrorbedrohung pointiert dargestellt. Der Autor beschreibt in brillanten Sprachbildern (Übersetzung U. Blumenbach) in ironischer Distanz die Gesellschaft der USA und erschafft dabei überaus lebendige Figuren. Anspruchsvoll. Allen Bibliotheken empfohlen.