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Zweigstelle: bib Lounge, 3. OG	Standorte: Scheu	Standort 2:	Status: Verfügbar	Frist:	Signaturfarbe:	Vorbestellungen: 0

Ein fischbesessener Ziehvater, ein magischer Fluss und das laute Rauschen des Wehres bestimmen Leos und Hermanns Kindheit in einer Gaststätte in der Eifel. Jahre später scheint der ältere Bruder den Verstand zu verlieren, und auch der jüngere verliert im Strom der Erinnerung langsam den Halt.

Eine Gaststätte in der Eifel: Hier sind Leo und sein großer Bruder Hermann aufgewachsen. Ihre Mutter, die Wirtin, behandelt sie kaum liebevoller als die Pensionsgäste, die zum Angeln herkommen. Ihre Zuwendung ziehen die Jungen aus den Angellektionen des fischbesessenen Ziehvaters, der Magie des Flusses und dem lauten Rauschen des Wehres. Längst erwachsen, kehrt Leo an den Ort seiner Kindheit zurück - denn Hermann, der beispiellose Flusskenner, scheint wie einst sein Stiefvater den Verstand verloren zu haben. Beim Fliegenfischen beschwört Leo die Vergangenheit herauf. Wie in seinen ersten 3 Romanen (vgl. BA 9/99, 1/03 und 12/05) thematisiert Norbert Scheuer auch in "Überm Rauschen" die provinzielle Enge eines Eifeldorfes. Die Protagonisten sind gezeichnet von Armut und Perspektivlosigkeit, Resignation und (vergeblichen) Fluchtversuchen. Während Hermann hinter verschlossener Tür seinem lautlosen Wahn erliegt, verliert auch Leo im Strom der Erinnerungen langsam den Halt. Lakonisch, abgründig, rauschhaft: ein hervorragend komponiertes Buch.