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Ein kleiner Ort im Westerwald: Die lebenserfahrene Selma hat von einem Okapi geträumt. Die Dorfbewohner wissen, in den nächsten 24 Stunden wird einer unter ihnen sterben, wie schon dreimal geschehen. Luise, Selmas 10-jährige Enkeltochter, erzählt von diesem schweren Schicksalsschlag.

Ein kleiner Ort im Westerwald: Die lebenserfahrene Selma hat von einem Okapi geträumt. Die Dorfbewohner wissen, in den nächsten 24 Stunden wird einer unter ihnen sterben, wie schon dreimal geschehen. Diesen beunruhigenden Schicksalstag beschreibt die Autorin aus der Sicht der 10-jährigen Luise, Selmas Enkelin. Es entsteht sofort große Nähe zu den liebenswert gezeichneten Figuren mit ihren skurrilen Macken und Eigenheiten, die den Alltag des Kindes prägen. Selmas Zuwendung und die Geborgenheit dieser kleinen Welt tragen sie auch nach dem unfassbaren Verlust. Später ist Luise eine ambitionslose Buchhändlerin. Sie verliebt sich in einen jungen Mann, der sich entschlossen hat, in Japan als buddhistischer Mönch zu leben. Luise ergreift die Chance und stellt dem Schicksal ein Bein. Der Roman besticht durch seine genaue Sprache mit besonderer Bildhaftigkeit. Mit faszinierender Leichtigkeit und Lakonie schafft es die Autorin wieder (vgl. "Die Herrenausstatterin", BA 7/10), vom Umgang mit dem Tod, Leben und Liebe und deren wunderbaren Zusammenhängen zu erzählen. Breite Empfehlung für Literaturinteressierte.