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Zweigstelle: bib Lounge, 3. OG	Standorte: Leo	Standort 2:	Status: Verfügbar	Frist:	Signaturfarbe:	Vorbestellungen: 0

Ein 11-jähriges Mädchen treibt tot im Canal Grande. Niemand meldet ein Kind als vermisst: Commissario Brunettis 17. Fall führt ihn von den Auffanglagern der Ärmsten bis in die Palazzi der Wohlsituierten.

Man muss Leon schon bewundern, wie sie es immer wieder pünktlich zur Saison schafft, ihren neuen Brunetti-Fall auf den Markt zu bringen! (vgl. viele Jahre, viele Fälle, zuletzt BA 8/08) Diesmal einen mit 2 Ebenen, die auch nicht wirklich zusammengeführt werden. Also fast experimentell. Der Tod von Brunettis Mutter lässt ihn nachsinnen über das Leben, den Tod und die katholische Kirche, bis er ein totes kleines Romamädchen aus dem Kanal ziehen muss. Das Schicksal dieses Kindes, die Lebenssituation der Roma in Italien, die hoffnungslose Rechtslage und vor allem die Verstrickung höchster Kreise in diese traurige Geschichte lassen zwar eine Art Lösung des Falles geschehen, aber eine, die einen bitteren, resignativen Geschmack zurücklässt. Die Handlungsstränge werden eigentlich einfach abgeschnitten. Ein wie immer sozialkritischer Brunetti, aber - obwohl die Spannung nicht in der Aufklärung liegt - liest sich der Roman sehr mitreißend und diesmal wirklich überzeugend gut. Die Spannung liegt an vielen Stellen vielleicht eher in den realen gesellschaftlichen Konflikten. Für alle Bibliotheken empfohlen.