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Die Philosophieprofessorin (Uni Chicago) hat sich bereits intensiv mit der Wechselwirkung von Angst und Zorn beschäftigt. Ihr Befund: Als Mängelwesen ist der Mensch auf Zuwendung und Gemeinschaft angewiesen, die er als Kleinkind noch wie ein "Monarch" einfordern kann. Angst als Kombination aus Hilflosigkeit, Selbstliebe und Narzissmus wird zwar bei Erwachsenen durch emotionale und intellektuelle Bildung unterdrückt, bekommt aber unter bestimmten Voraussetzungen wieder die Oberhand und manifestiert sich dann u.a. als Zorn und Neid gegen Minderheiten, Sexismus oder Ekel gegenüber Fremdem. Politiker wie Donald Trump wissen um diese Mechanismen und fördern bewusst durch Sprache und politisches Handeln eine Kultur der Angst. Zwar beschreibt die Autorin ökonomische Ungleichheit mehrfach als Nährboden für Angst und Zorn, kapitalismuskritische Einlassungen finden sich aber kaum. - Die von Nussbaum vorgeschlagenen Gegenstrategien erschöpfen sich überwiegend in Appellen an Vernunft, Hoffnung und Nächstenliebe. Da sind andere U.S.-Intellektuelle wie W. Brown pointierter.