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Drei Jahre liegt die Scheidung von ihrem Ehemann hinter Ich-Erzählerin Laura, die sich seitdem auf die Erziehung ihrer beiden Kinder konzentriert. Als die 9-jährige Tochter bei einem Verkehrsunfall ums Leben kommt, stürzt Laura in eine umfassende Lebenskrise: Schmerz, Rache und Wahn eskalieren.

Es ist der 6. Roman der britischen Schriftstellerin (vgl. zuletzt "Die Wiege aus Stein", BA 6/08), und der 49-Jährigen ist hier ein kleiner Geniestreich gelungen. Als Leser sitzt man mit weit aufgerissenen Augen vor dieser Geschichte, die zuverlässig kitschfrei Grautöne menschlicher Abgründe durchdekliniert und zeigt, wie es im Leben zugeht, wenn Liebe in Verlust übergeht und Verlust in jene Art von Verzweiflung, die größer ist als jeder mögliche Trost. Ich-Erzählerin Laura steckt das Trauma der Scheidung von ihrem Ehemann David noch in den Knochen. Dieser hat eine neue Familie gegründet und sie mit den beiden gemeinsamen Kindern zurückgelassen. Diese gescheiterte Beziehung ist das Herzstück der Handlung: sprachlich punktgenau und in ruhigen Rückblenden zeigt Doughty 2 erwachsene Menschen, die viel zu genau über sich und ihre Situation Bescheid wissen. Ein Autounfall, bei dem Tochter Betty ums Leben kommt, ist der Paukenschlag, der dafür sorgt, dass die Lebenskrise, in die Laura stürzt, den Leser nicht mehr loslässt: Schmerz, Rache und Wahn geraten komplett außer Kontrolle. Breit empfohl