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Lissabon, 1528: Gracia Mendes muss als gläubige Jüdin aus Angst vor der Inquisition wie eine Christin leben. Die Flucht vor dem Dominikaner Cornelius Scheppering, der sie bekehren oder vernichten will, führt sie von Lissabon über Antwerpen und Venedig nach Konstantinopel.

Für seinen neuen Historienschmöker wählt Peter Prange (zuletzt "Der letzte Harem", BA 11/07) eine starke Frauenfigur aus dem 16. Jahrhundert. Gracia Nasi (1510-1569) wird als Jüdin in Portugal geboren, wo ihre Familie einer Zwangskonversion zur christlichen Kirche unterzogen wurde. Sie heiratet den wohlhabenden Francisco Mendes, ebenfalls ein Jude, der seine Handelsbeziehungen nutzt, um verfolgten Juden die Flucht zu ermöglichen. Nach Franciscos Tod übernimmt Gracia die Geschäfte und wird zur erfolgreichen Geschäftsfrau. Nach der Einführung der Inquisition muss sie Portugal verlassen. In den nächsten Jahren führt ihr Weg sie über Antwerpen nach Venedig und Konstantinopel. Die Rettung flüchtiger Juden bleibt ihr ein zentrales Anliegen. Der Roman schildert die Entwicklung und das Schicksal dieser starken Frau farbenfroh und dramatisch. Prange versteht es erneut, eine sinnliche Atmosphäre zu erzeugen, sodass man sich beim Lesen in Zeit und Schauplätze hineinversetzt fühlt. Überall empfohlen.