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Die islamische Religionslehrerin und Islamwissenschaftlerin untersucht die Hintergründe, warum junge Menschen sich dem Salafismus zuwenden, und setzt sich kritisch mit dieser Bewegung auseinander.

Aus persönlicher Betroffenheit stellt sich die aus einer syrischen Einwandererfamilie stammende islamische Religionslehrerin und Islamwissenschaftlerin die Frage, die heute viele umtreibt: Aus welcher Motivation ziehen Jugendliche - darunter 5 ihrer ehemaligen Schüler - in den Dschihad? Anschaulich und mit Anteilnahme beschreibt sie Lebenswirklichkeit und soziales Umfeld muslimischer Jugendlicher in Dinslaken, wo sie unterrichtet, und analysiert, wie junge Menschen radikalisiert werden und in die Fänge der Salafisten geraten. Ursachen hierfür sieht sie in familiären und Bildungsdefiziten, mangelnder gesellschaftlicher Anerkennung und Perspektivlosigkeit. Der Salafismus wird von Kaddor in diesem Sinne als eine weniger religiös begründete Jugendprotestbewegung wahrgenommen, die einen Ausweg aus dem Frust verspricht. Wie in ihren anderen Büchern (vgl. L. Kaddor: "Muslimisch - weiblich - deutsch", BA 4/10) geht es der Autorin auch hier um eine liberale Ausrichtung der islamischen Community, gleichzeitig aber sieht sie die Prävention als gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Kompetent, spannend, aktuell. (1 S)