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Tengo soll den Roman der 17-jährigen Fukaeri überarbeiten, damit sie einen Literaturpreis bekommt. Aomame ist nach einem Auftragsmord an einem reichen Ölhändler in einer Parallelwelt gefangen. Um diese Sphäre vom gewöhnlichen Leben im Jahr 1984 zu unterscheiden, gibt sie der neuen unheimlichen Welt den Namen 1Q84.

Das 2009 in Japan erschienene, weit ausholende Epos des Erfolgsautors (u.a. "Afterdark", BA 2/06) spielt überwiegend in Tokio im Jahr 1984. Der wenig erfolgreiche Schriftsteller und Mathematiklehrer Tengo verbessert das Manuskript der 17-jährigen Fukaeri um geheimnisvolle kleine Leute so sehr, dass es einen Literaturpreis erhält und zum Bestseller wird. Doch wenig später verschwindet Fukaeri, die von ihrem Vater sexuell missbrauchte Tochter eines Sektengründers. Dieser mit übersinnlichen Fähigkeiten ausgestattete Mann wird von Aomame, einer Kindheitsfreundin Tengos, umgebracht. Wie schon in seinen früheren Romanen erzählt Murakami eine auf den 1. Blick wenig plausibel erscheinende Geschichte so überzeugend, dass sie den Leser durch Spannung und philosophische Erörterungen gefangen hält. Wieder baut er etliche literarische Anspielungen, u.a. auf Orwell, ein und pendelt zwischen Realismus und Fantastik. Kurz: trotz (oder vielleicht gerade wegen) seiner Länge ein Muss für alle Murakami-Fans und für alle Leserinnen und Leser, die ihn kennenlernen wollen, ein guter Einstieg. Wärmstens empfohlen.